Freitag, 6. Oktober 2017

Der Spätherbst

Im Oktober werden die Tage schon deutlich kürzer. Laub bedeckt den Stadtpark und ein Snob macht es sich nun in seinem beheizten Wintergarten oder im Kaminzimmer bei einer Tasse Tee und einem Glas herbstlichen Haselnusslikörs (neben dem obligatorischen Winzersekt) gemütlich. Geeignete Lektüre sind Biographien alteuropäischer Adliger oder renommierter Künstler und Sonette von William Shakespeare. Dazu wäre als Musikuntermalung Kaffeehausmusik aus den 1920er Jahren angebracht. Auch der Besuch einer Vernissage oder einer Dichterlesung wäre jetzt sehr schicklich. Als Duftwasser trägt man „Alt-Innsbruck“; einen besseren Herbstduft gibt es nirgends.
Der November ist der ideale Monat, um Vorträge, Lesungen und Programmkinos zu besuchen, denn der Herbst ist dann schon so gut wie vorbei, aber für den Wintersport ist es noch zu früh. Zum Verreisen eignet sich der November eigentlich nur bei Städtetouren. Wenn man lieber zuhause bleibt, sollte man auf jeden Fall die langen Abende nutzen, um seine Kultur aufzufrischen. Als Vorwinterlektüre bietet sich Reiseliteratur an, denn so kann man überlegen, wie und wo man die Weihnachtsfeiertage verbringt und außerdem schon mal die Reiseziele für das nächste Jahr festlegen. Auch Ausstellungskataloge sind in diesem Monat sehr angebracht. Zur musikalischen Untermalung empfehlen sich im Spätherbst gregorianische Choräle und französische Chansons. Ebenfalls sehr gut macht sich im November eine Thalassotherapie in der eigenen Badewanne. Bei den Spirituosen wird es allmählich Zeit vom herbstlichen Haselnusslikör auf den winterlichen Schlehenlikör zu wechseln (www.brennerei-eifel.de). Beim Duftwasser sollte man die englischen Herrendüfte aus dem Schrank holen.

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